In der Rhenegger Gemarkung, am Rande des Rheinischen Schiefergebirges im geologischen Grenzbereich, sind vereinzelt Eisenerzvorkommen von geringer Ergiebigkeit eingestreut. Obwohl die benachbarten Adorfer Vorkommen wesentlich ergiebiger waren, wurde später auch bei Rhenegge mühsam versucht diese Erze abzubauen. Die auch bei Adorf und Rhenegge anstehenden und zutage ausstreichenden Lager des Roteisensteins sind bereits von den Menschen der jüngeren Steinzeit erkannt und genutzt worden. Sie dienten zwar noch nicht der Eisenherstellung, sondern wurden in Anbetracht ihrer Farbwirkung als Rötelstein bei den Bandkeramikern in der Zeit um etwa 3.500 v. Chr. verwendet.

Seit etwa 2.000 v. Chr. wurden Metalle, vornehmlich Kupfer, gewonnen. Bald verstand man es, das Kupfer durch Zugabe von Zinn zu härten und Bronze herzustellen. In jenen Zeiten haben sich die Anfänge des Bergbaus entwickelt. Das Recht an den Bodenschätzen gehörte aber dem König. Von ihm erwarben es die Landesherren und vergaben die Schürfrechte“ gegen entsprechenden Zins auf Zeit an Eigenlöhner“ oder Gewerkschaften“. Schon 1631 wird berichtet, das aus den Rhenegger Gruben „Semmet“ und „Tingeloh“ 30 Fuder Eisenstein zur Hütte im „Stryk“ gefahren wurden (ein Fuder entspricht ca. 1.145 kg). Nach dem 30jährigen Krieg lief der Betrieb „leidlich“ wieder an.
Um genügend Arbeiter zu haben warb der Waldecker Graf auch Bergleute aus anderen Regionen, vornehmlich Harz und Thüringen, an. Das unter den Bergleuten damals mindestens eine Frau war, geht aus einem Eintrag im Kirchenbuch beim Tode derselben hervor. Sie wird dort als Haspeltrine bezeichnet. Haspel war in diesem Zusammenhang ein als Seilwinde dienendes Fördergerät. Bedingt durch die Vielzahl der Abbaustellen und dementsprechend auch der vielen Gewerken, in deren Besitz sich die einzelnen Gruben befanden, konnte von einem rationellen Bergbau keine Rede sein. Die Kosten der für den Abbau notwendigen Aus- und Vorrichtungsarbeiten, die Wasserhaltung und die Aufbereitung des gewonnenen Erzes überstiegen die Erträge. Alle schon genannten Abbaustellen in der Rhenegger Gemarkung, nach unseren heutigen Begriffen mehr als primitive Klein- und Kleinstbetriebe, waren in den Händen der verschiedenen Besitzer.
Weiterhin konnte man die ins „Freie gefallenen Abbaue“, d. h. die Abbaue, die schon einmal in festen Besitz waren aber z. Zt. von niemanden mehr betrieben wurden, an sich bringen.
Da jeder der Gewerken auch verdienen wollte, war die Unfallverhütung dem Ziel der Ertragssteigerung untergeordnet. Die Folge waren immer wieder Unfälle.
Die Bergleute mussten ihren Lohn mit „Schlegel und Eisen“ und „Kratze und Trog“ ohne weitere Hilfsmittel in harter Arbeit verdienen. Abgerechnet wurde nach „Gedingen“, d. h. nach Leistung.
In der Rhenegger Gemarkung kam der Erzabbau um 1700 zum größten Teil zum Erliegen. Da die Ergebnisse der damaligen Schürfungen mehr als unzuverlässig und getreu dem alten Bergmannssatz Vor der Hacke ist es dunkel“ völlig vom Glück abhängig waren, war eine vernünftige Planung und ein erfolgversprechender Ausbau der Stollen und Schächte nicht möglich. Nur vereinzelt versuchten Gewerken“ sporadisch wieder einen Abbau aufzunehmen. Diese Versuche wurden aber meistens schnell wieder aufgegeben.
Ein interessanter Bericht stammt von Daniel Waldschmidt, der seit 1732 Berginspektor in Adorf ist. Der Bericht ist um 1762 unter der Überschrift: Allerhand zuverlässige Nachrichten von denen im Fürstentum Waldeck gelegenen Bergwerken“ verfasst. Daraus stammen die folgenden, den Rhenegger Raum betreffenden Ausführungen: In der Rhenegger Feldmark befinden sich unterschiedene Eisenstein-Bergwerke am sogenannten Semmet und Tingeloh. Dieses sind zwey ordentliche Gänge. Diese sind aber vor meiner Zeit, ehe ich nach Adorf gekommen bin, mehrestentheils außgebauet gewesen. Der Eisenstein auf dem Semmet ist willliger Gattung (also nicht kieselhaltig) aber nicht sehr reich an Gehalt. Die Alten hatten einen Schacht vor langen Jahren abzuteuffen angefangen. Da sie aber mit Schießen und Bohren nicht recht umzugehen gewusst, so ist der Schacht nicht bis an den Eisenstein gekommen. Da ich dann einmal bey der Befahrung gefunden, dass daselbst der Eisenstein, wann der Schacht völlig abgeteufft würde noch ziemlich mächtig stunde; so habe ich den Schacht abteujfen lassen, stehet also die Grube nunmehr wieder in Edlen Anbrüchen. Jedoch haben die Alten obenher den Eisenstein mehrestentheils bis auf unterschiedene geringe Bärgfestungen (Pfeiler) weggenommen. In dem Gange Tingeloh (Düngeloh) stehet noch ein ziemlicher Vorrat an Eisenstein. Dieser ist aber nicht von einer sonderlichen Güte. Ich habe bey meiner Zeit zu unterschiedenen mahlen etliche Gruben betreiben lassen. Die Herren Factores (auf den Hütten) haben aber solchen liegen gelassen und nicht Verblasen (schmelzen) wollen.“
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde im ganzen Waldecker Land in ungeahntem Umfange nach Bodenschätzen geschürft und gemuthet. Dieses „Suchen“ fand seinen entsprechenden Niederschlag im „Muthungs- und Belehnungsbuch von Waldeck“, geführt beim Bergamt in Adorf. So schürfen Leute aus der ganzen Umgebung auf Eisen, Kupfer usw. Der Hüttenbesitzer Th. Ullrich aus Bredelar tut sich hier besonders hervor. Er schürft in der Gemarkung Adorf und Rhenegge auf Eisen. Er lässt sich am 12.1.1838 einen Muthungsschein ausstellen auf den Eisensteingang am Glockenbusch zwischen dem Kleinen und dem Großen Stautenberg in der Rhenegger Gemarkung. Im April 1838 fängt er am Kleinen Stautenberg und am 20.10.1837 auf einem aussetzenden und im Freien liegenden Eisensteingang am sogenannten Berle“ an. Am „Berle“ auch Birläuber genannt, eine kleine Erhebung mit einigen Bäumen bewachsen, liegt zwischen dem Triftweg und dem Weißenborn.
1852 waren der Martenberg und der Semmet im Besitz einer aus drei Gewerken bestehenden Gesellschaft. Ein Anteil wurde im Jahre 1866 von der Aplerbecker Hütte käuflich erworben, während zwei der anderen Teilhaber ihre Rechte an die Dortmunder und Westfälische Union veräußern. Bis um 1860 wurde ein großer Teil des am Martenberg und der Rhenegger Eisensteingruben gewonnenen Erzes per Achse, d. h. durch Pferdegespanne abtransportiert. Einer der Hauptabnehmer war u. a. auch die an der Eder gelegene Bericher Hütte, ein Betrieb, der sich von all den vielen Hüttenbetrieben des Waldecker Landes am längsten gehalten hat. Nach damaligen Recht waren die Dorfgemeinden verpflichtet Hand- und Spanndienste zu leisten und im Rahmen dieser Dienstleistungspflichten oblag ihnen auch der Abtransport der in den Bergwerken gewonnenen Erze. Da die Pflichtigen nur innerhalb der Amtsgrenzen zum Hand-und Spanndienst herangezogen werden konnten, wurde das für die an der Eder gelegenen Hütten bestimmte Erz in einem umständlichen Verfahren an der Amtsgrenze am Waldecker Berg bei Korbach -hier stand das sogenannte Eisensteinhäuschen- umgeladen. Weiter wird noch berichtet, dass die von der Eder kommenden mit Holz beladenen Fuhrwerke im 7-jährigen Krieg, von den bei Korbach lagernden Franzosen beschlagnahmt wurden und sie das Holz in ihrer Feldbäckerei verheizten.
Die Vornsberger Hütte bei Adorf und die Strycker Hütte bei Willingen wurden von einem Pächter betrieben. Die Vornsberger Hütte war bis 1829 in Betrieb. Auf dem Fertigungsprogramm der Hütten finden wir vor allem Öfen, Kessel, Pflugschare, Sensen, Beile, Äxte, Schuppen, Hacken, Hämmer und vieles mehr, aber auch Kanonenkugeln. Die in Waldeck ansässigen Schmiede durften laut Dekret von 1719 ihren Eisenbedarf nur bei einheimischen Hütten decken. Der Eisenguss, vor allem der Guss der oft sehr kunstreichen Ofenplatten, verlangte die vorherige Fertigung der aus Holz geschnitzten Formen, der sogenannten Holzmodeln. Diese wurden in feinen Sand gedrückt und es entstand so die Gießform.

In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war bereits die Förderung auf einigen Gruben eingestellt worden. Weniger bedeutend waren die Gruben am Semmet und Theodora bei Rhenegge. Da ihre Gehalte zu gering waren, haben die am Koppen bei Rhenegge anstehenden Erze nie größere Bedeutung gehabt. 1837 werden hier noch zwei Grubenfelder genannt, von denen eines verfallen, das andere gefristet war. 1837 beschäftigte man 40, 1840 noch 55 und im Revolutionsjahr 1848 nur noch 22 Bergleute. Die Grube Martenberg bei Adorf war noch am längsten in Betrieb, stellt aber auch 1917 die Förderung ein. Von großer Bedeutung waren schon die Eisensteingruben auf dem Martenberg und unter dem Dorfe. Etwa 15 Familien aus Rhenegge erwarben auf den Gruben ihr Brot. Jeder nur einigermaßen fleißige Bergmann verdiente täglich (je Schicht) 2,50 – 3,00 Mark.
Laut Eintragung im Berggrundbuch des Amtsgerichts Korbach wird der Bergwerksdirektor W. Weber, Siegen, Vorsitzender der Gewerkschaft Christiane, am 3.9.1924 Alleineigentümer der Grundstücke, Bergwerke und Bergwerksanteile der Gruben in der Adorfer Gemarkung sowie der in der Rhenegger Gemarkung liegenden: Koppen, Frauenrath, Semmet, Tingeloh und Woordt. Die Spuren des Bergbaus im Simmet sind heute im Wald noch durch eingefallene Stollengänge gut erkennbar. Es wird gesagt, dass das in der Subicke zu Tage tretende Wasser seinen Ursprung im alten Bergwerk im Simmet hat. Vor etwa 25 Jahren wurden noch Stolleneinbrüche im Wald an der Oberfläche sichtbar, diese wurden zur Vermeidung von Unfällen mit Holzbohlen abgedeckt und mit einer dicken Betonschicht gesichert. Auf der Grube Tingeloh, Theodora, führt ein Stollengang vom Breil, oder auch Woordt genannt, bis hinter den ehemaligen Steinbruch des Kalkofens Grebe, hier war vor etwa 40 Jahren in einer tiefen Grube der Ausgang noch zu sehen. Versuche, die im Raum Rhenegge gelegenen alten Gruben wieder in Gang zu bringen schlugen fehl. Die hier zu Tage ausstreichenden erzfördernden Schichten waren zum größten Teil abgebaut, die vorhandenen Lager zu gering und arm. Der Fe-Gehalt (Eisengehalt) der Rhenegger Gruben war nicht besonders hoch, er mag so zwischen 10 u. 25 % gelegen haben, dagegen hatte das Erz der Grube Martenberg einen weit höheren Fe-Gehalt. Die Gruben Martenberg und Webbel hatten vor ihrer Schließung 1963 teilweise 32 – 50 % Fe-Gehalt.

Am 3. Nov. 1908 berichtet die Waldeckischen Landeszeitung, das Ende Juni des Jahres die Nachricht nach hier gelangte, dass die Grube Theodora in andere Hände übergegangen sei und der Betrieb, welcher lange geruht, nunmehr wieder eröffnet werden solle. Über den neuen Besitzer oder die Besitzer erging man sich in allerlei Vermutungen. Die Hauptsache war jedenfalls, dass bedeutende Mittel zur Verfügung stehen sollten, mochte nun die Gesellschaft in London oder auf dem Monde ihren Sitz haben. Und das kann man sagen: nach den Anordnungen ihres Herrn Direktor Dickmann, zugleich Repräsentant, musste etwas ganz besonderes vermutet werden. Die Vorarbeiten, welche in beschleunigten Tempo betrieben wurden, waren der Firma Wemmer und Koch in Steele übertragen. Im Orte wurde eine Wohnung für den Direktor und das Bureau mit Telefonanschluss, alles aufs modernste, eingerichtet. Die Trasse für eine Drahtseilbahn nach der Rhene – Diemeltalbahn am Martenberg wurden abgesteckt und schon flatterten die Fähnchen hoch im Wind. Die hohen Löhne und die unmittelbare Nähe der Grube veranlassten unsere Bergknappen ihre Arbeitsstätte auf dem Martenberge zu verlassen und hier einzutreten. Handwerker verließen ihre Werkstätten. Wer eben konnte, bewarb sich hier um eine Stelle. Bald waren einige fünfzig Mann, die vom Direktor, einem Betriebsführer, zwei Steigern, einem Hilfssteiger und zwei Bergbaubeflissenen beaufsichtigt wurden, bei der Arbeit. Es funktionierte alles tadellos. Die Aufräumungsarbeiten gingen gut voran. Zahlreiche Förderwagen schafften bei Tag und bei Nacht Massen von Schutt und Eisenstein zu Tage. Man war so vertrauensselig, dass von Fuhrleuten sogar die Frachten vorgelegt wurden. Doch das war erst das Vorspiel. Der Hauptbetrieb sollte nach Fertigstellung der großen Maschinenanlagen beginnen. Und sie kamen, nämlich der große Kessel und all die kleinen und großen Maschinenteile zu dem modernen Betrieb. Wohl schüttelten manche den Kopf und hielten den Betrieb bei einem so kleinen und teilweise schon abgebauten Felde, zumal bei der ungünstigen Konjunktur, nicht für rentabel. Doch ihre Stimmen wurden nicht beachtet. Es schien, als ob die Gewerkschaft über große Mittel verfüge. Ob ihre Rechnung aufging oder nicht, dass war jedenfalls ihre Sache und fing jetzt tatsächlich an zu rechnen und begann die Löhne zu reduzieren. Den Bergleuten, welche sich hierin nicht fügen und die neue Arbeitsordnung nicht anerkennen wollten, wurde gekündigt. Mit dem 15. Oktober wurde die Arbeit niedergelegt, doch die Zahlung erfolgte nicht. Man schüttelte den Kopf und wurde stutzig. Doch das Schlimmste ahnte man noch nicht. Plötzlich fing die Firma Wemmer und Koch an, die eben gelieferten und kaum montierten Maschinen wieder abzubauen. Große Schwierigkeiten machte der Abtransport des großen Dampfkessels auf dem losen Feldwege. Es mussten einmal 18 Pferde vorgespannt werden. Nun war es klar: Die Gewerkschaft Theodora war in Zahlungsschwierigkeiten. Rette was zu retten ist, hieß es jetzt. Wer zu fordern hatte, und das waren außer den Arbeitern nicht wenige, sandte die Rechnung ein. Auf dem Bureau war man in fieberhafter Tätigkeit, um zu beschwichtigen und das Äußerste abzuwenden. Umsonst, nur zu rasch folgte dem Vorspiel das Nachspiel. Der Gerichtsvollzieher kam und legte alles unter Siegel. Viel werden die Gläubiger nicht erhalten. Die Maschinen, Eigentum der liefernden Firma, sind bereits verschwunden. Die Arbeiter werden Lohn erhalten, sonst kaum jemand etwas. Es ist traurig für Handwerker und Geschäftsleute. Ganz wahrscheinlich wird man den Repräsentanten verantwortlich machen wollen.
So nimmt die ganze Herrlichkeit ein trauriges Ende. Als Theodora in Konkurs ging, nannten die Rhenegger sie Grube Kaporia“. Fünf Jahre später -1913- wurde der Betrieb von einer Gesellschaft noch mal großartig begonnen, aber auch das wurde schon bald wieder aufgegeben, wohl für immer.
Ein Überbleibsel der Grube Theodora, in die 1908 so große Hoffnung gesetzt wurde, ist eine große Abraumhalde und ein Bahndamm auf dem Grundstück Hesse / Tigges, Auf der Halle“ genannt, gelegen. Doch es ist kein Ding so schlecht dass es nicht doch zu etwas gut ist. Die Abraumhalde und der Bahndamm bestanden aus steinigem Material und fanden in den 50er Jahren noch gute Verwendung im Feldwegebau und anderweitigen Auffüllarbeiten.
Im Rahmen des Vier-Jahresplanes“ der damaligen Nationalsozialistischen Regierung erhielt die Mannesmann-Röhren AG, Abt. Bergbau im Jahr 1936 den Auftrag, u. a. auch das höffige Gebiet um Adorf herum, dazu gehört auch Rhenegge, auf abbauwürdige Erzlagerstätten hin zu untersuchen. Während die Fa. Mannesmann im Adorfer Raum tätig war, wurden auch in der Rhenegger Gemarkung noch einmal während des 2. Weltkrieges und nach Kriegsende 1945 Tiefenbohrungen in Form von Kernbohrungen niedergebracht. Wir erinnern uns noch, dass die Bohrtürme, – sie wechselten den Standort -, auf der Burg, auf Behle-Klagges Land und vorm Simmet, auf Knippschild-Hübbeljahns Land standen. Versuche, die im Raum Rhenegge gelegenen Gruben wieder in den Gang zu bringen, schlugen fehl. Die hier bei Tage ausstreichendenden erzführenden Schichten waren zum größten Teil abgebaut, die vorhandenen Lager zu gering und zu arm.
Über einen anderen Zweig des Bergbaus in der Rhenegger Gemarkung, den Abbau von Dachschiefer, wird folgendes berichtet. Auch den in der Adorfer Gemarkung vorkommenden Dachschiefer versuchte man zu nutzen, so die am Winsenberg und am Stautenberg gelegenen Brüche. Die letztgenannte Stelle trägt heute den Flurnamen Schieferkuhle“, wurde im 16. Jahrhundert jedoch noch als dem Stottenberg“ zugehörig bezeichnet und liegt in der Rhenegger Gemarkung. Noch im Jahre 1890 wurden auf der Dachschiefergrube Maria II bei Adorf – hierunter ist vermutlich die heutige Schieferkuhle zu verstehen – umfangreiche Untersuchungsarbeiten ausgeführt, in deren Verlauf man ein oberhalb davon liegendes Dachschieferlager von 3m Mächtigkeit erschloss. Zu lohnenden Abbau dieser Vorräte ist es jedoch nicht gekommen.
Am 16. April 1963 wurde in Adorf am Martenberg der letzte – mit einem Kranz versehene – Wagen, Hund genannt, abgezogen. Nachdem alle technischen Einrichtungen abgebaut und verschrottet waren, wurde die zum Webbel führende Strecke verdämmt, alle Stollenmundlöcher vermauert, die Schächte zugekippt und die Grubenbahn vom Martenberg nach Bredelarstill gelegt. Heute ist der Bergbau im Adorfer Raum, einschließlich der Gipsgrube auf dem Fohlen erloschen.
Auf eine Anfrage von LW-Meister Karl-Heinrich Fisseler, Rhenegge, an das Regierungspräsidiums Darmstadt als dafür zuständige Behörde, ob auf seinen Grundstücken noch eingetragene Bergrechte bestünden, erhielt er am 24.05.2000 die Antwort, dass diese am 08. 11.1988 erloschen seien. Diese Mitteilung bestätigt, dass auch amtlicherseits der Bergbau in der Gemarkung Rhenegge zu den Akten gelegt wurde.
Der alte Bergmannsgruß „Glück auf“ wird hier nicht mehr zu hören sein.